Drawsocket: Ein Browser-basiertes Notationsprojekt
Drawsocket, eine neue Open-Source-Plattform zur Erzeugung synchroner, Browser-basierter Darstellungenvon Musik aufvernetzten Geräten. Konzipiert als ein System zur verteilten Darstellung von Notation in Musik- und räumlichen Aufführungskontexten unter Verwendung von SVG-Grafiken und -Animationen, bietet Drawsocket eine einheitliche Schnittstelle zur Steuerung verschiedener Medienfunktionen von Web-Browsern, die auf vielfältige Weise genutzt werden können. Darüber hinaus bietetdas Drawsocket-System durch den Zugriff auf Browser-Maus- und Multitouch-Gestikdaten und die Möglichkeit, benutzerdefinierte Callback-Methoden dynamisch zu erstellen, ein flexibles Werkzeug zur Erstellung grafischer Benutzeroberflächen.
Das Drawsocket Projekt wurde im Rahmen einer groß angelegten Live-Performance im Elbtunnel St. Pauli initiiert, bei der 144 Musiker über die 864 Meter der beiden Röhren verteilt waren und die im Mai 2019 in Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority präsentiert wurde. Bei dieser Aufführung nutzte das Orchester ein Set von 144 iPads, um die individuellen Stimmen fürjedenInterpreten anzuzeigen und das Ensemble imTunnel zu synchronisieren. Drawsocket wurde als unterstützender Rahmen entwickelt, um Zeichenbefehlevon einem zentralen Server an jedes Mitglied des Orchesters zu senden und das Ensemble als eine Art Ferndirigent zu koordinieren.
Quintet.net
Quintet.net ist eine Umgebung für vernetzte Musikperformance, die seit 1999 kontinuierlich entwickelt wird und zu den Pionieranwendungen dieser Richtung zählt. Quintet.net nutzt für Partituren MaxScore und DrawSocket und erlaubt so die Interaktion mit unterschiedlichen Formen der Notation in Echtzeit. Außerdem implementiert es auch das auf WebRTC-basierten Videostreamingsystem hfmt.live. Motiviert durch die Covid-19 Pandemie verordnete Kontaktsperre und den damit verbundenen häuslichen Einsatz des Programms wurde Quintet.net im zweiten Quartal 2020 stark überarbeitet und aktualisiert. Zu diesem Zweck wurden eine Client-Server-Netzwerktechnologie bei dem schwedischen Programmierer Mathias Josefson (der an der HfMT auch im Dr. sc. mus. promoviert) in Auftrag gegeben.
hfmt.live
Ebenfalls durch die Covid-19 Pandemie motiviert, haben wir eine Zusammenarbeit mit dem Digital Stage Projekt begonnen, in deren Rahmen das Videostreamingsystem hfmt.live entstanden ist. hfmt.live bietet neben dem WebRTC-basierten AV-Streaming auch die Möglichkeit, Partituren über das DrawSocket System im Browser darzustellen.
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