A SPACE JOURNEY
In dem Projekt A SPACE JOURNEY, das in Kooperation mit der Multimedia-Abteilung der HfMT und der Hamburger Sternwarte (Universität Hamburg) stattfindet, treten Multimedia-Komposition und Astrophysik miteinander in den Dialog und verbinden sich zu einem intermedialen Musiktheaterabend. In Form einer imaginären Reise durch das Universum werden verschiedene Perspektiven auf Phänomene, Mysterien und Narrative des Kosmos eröffnet.
Thematischer Ausgangspunkt ist das Universum als Dispositiv des Fremden und Unbekannten. In seiner nahezu unvorstellbaren Größe und Lebensfeindlichkeit erscheint das Universum als Projektionsfläche einerseits für Ängste und apokalyptische Vorstellungen, andererseits für Faszination, Sehnsucht und Forscherdrang. Gleichzeitig ist unsere menschliche Perspektive auf das All begrenzt: Die Anthropozentrik unseres Gehirns legt die Grenzen unserer Wahrnehmung fest und wirft damit die auch gesellschaftlich brisante Frage nach der Standortgebundenheit vermeintlich objektiver Erkenntnisse auf.
Neun Teams – bestehend aus Komponist:in, Regisseur:in und Mitarbeiter:in der Hamburger Sternwarte – verarbeiten verschiedene Perspektiven auf das Unbekannte im Universum zu neun Kompositionen, die durch eine zentrale Figur, den Weltraumreisenden, miteinander verknüpft werden. Musikalisch verbinden sich die Kompositionen durch den Einsatz eines Bohlen-Pierce-Ensembles: Die Bohlen-Pierce-Skala steht mit ihrem „überirdischen“ Klang für eine musikalische Analogie zum Thema des kosmisch Fremden.
Entscheidend für das Projekt ist eine prozessorientierte Zusammenarbeit zwischen Komposition, Regie und Wissenschaft, deren Perspektiven sich gegenseitig befruchten und voneinander profitieren. So entstehen szenische Kompositionen in enger Abstimmung zueinander, die eine künstlerische Vielfalt sichtbar machen. In der Verzahnung von Kunst und Wissenschaft, der prozessorientierten Arbeitsweise sowie dem theatralen Einsatz innovativer multimedialer Technologien kommt dem Projekt ein Modellcharakter zu.
Im Oktober 2022 wird das Multimediaprojekt im Rahmen des Abschlussfestivals der Innovativen Hochschule im Forum der HfMT aufgeführt. Dabei steht das musikalisch-theatrale Potential der neuen Sound- und Videotechnologien im Zentrum, die für ein breites Publikum erlebbar gemacht werden.